Eine Reise nach Langeoog sollte die, am Ende des 19. Jahrhunderts in norddeutscher Backsteingotik erbaute, heutige evangelische Inselkirche nicht links liegen lassen. Dem Besucher bietet sie neben der originellen Bauweise eine Reihe von interessanten Ausstattungsdetails wie das neue Altarbild, ihren Friedensleuchter, das Kruzifix und die Orgel von 1992.
Die heutige Inselkirche ist wahrscheinlich das fünfte Gotteshaus auf der Insel. Nach der großen Weihnachtsflut von 1717, die die Insel überschwemmte, war Langeoog für mehrere Jahre eine beinahe unbewohnte Insel. Es dauerte über 100 Jahre bis 1859 wieder eine kleine Kirche ihre Tore öffnete. Ein 1885 eröffnetes evangelisches Kloster brachte mit seinem Angebot von Heilkuren zunehmend Touristen auf die Insel. Die bisherige Inselkirche wurde zu klein und der Neubau 1890 in Angriff genommen.
Im Rahmen der Restaurierung der Inselkirche Ende der 1980er Jahre entstand das neue Altarbild des ostfriesischen Künstlers Hermann Buß. Sein nicht kirchentypisches Motiv – ein gestrandetes Schiff - sorgt seitdem für viele Kontroversen - findet aber auch begeisterte Anhänger unter den Einheimischen und den Gästen der Hotels und Ferienwohnungen.
Die Idee des Langeooger Friedensleuchters geht auf den „protestantischen Urleuchter“, der seit der Weltkirchenkonferenz 1968 im Dom zu Uppsala steht, zurück. Ein Kreuz über der Weltkugel korrespondiert mit dem Christuslicht im Innern. Besucher können eine Kerze entzünden und werden um eine Spende für aktuelle Hilfsprojekte gebeten.
Gottesdienste finden in der Inselkirche sonntags und freitags, im Sommer zusätzlich auch mittwochs statt.